Feldenkrais

Bei der Feldenkrais-Methode® handelt es sich um eine nach ihrem Begründer (Moshe Feldenkrais 1904-1984, Wissenschaftler und Judolehrer) benannte Lernmethode.

Der individuelle Lernprozess der Teilnehmenden und damit die Möglichkeit das eigene Handeln zu verbessern stehen im Mittelpunkt dieser Methode. Der Prozess des „Lernens“ und des „Besserwerdens“ wird dabei primär über Bewegung initiiert.

Warum Bewegung?

Wie Denken, Fühlen und Spüren ist Bewegung ein fester Bestandteil jeder Handlung. Eines geht nicht ohne das andere, wofür es unzählige Beispiele gibt. Das „enttäuschte Kleinkind“, das seiner Enttäuschung eindrücklich durch Aufstampfen mit den Füssen, also in Bewegung, Ausdruck verleiht, ist ein Beispiel. Jemand fühlt sich „gedeckelt“, ein sprachliches anderes, welche (Körper-)Haltung wird damit korrespondieren, welche mit Freude, Schreck oder Trauer?

In welche Haltung muss ich mich versetzen, um Lernen zu können, was ist für das was ich tue ein zweckmäßiger und angemessener Aufwand?

Gibt es Alternativen zu dem, wie ich gewohnheitsmäßig handle, welcher Anteil kommt dabei der Bewegung zu?

Sind Anspannung oder sogar Verspannungen ein notwendiges Übel, beispielsweise der Anforderungen an meinem Arbeitsplatz, was kann ich buchstäblich an meiner Haltung verändern, um entspannter zu sein?

Letztlich, was lerne ich über mich selber im Umgang mit mir in Bewegung?

Fragen, auf die die Feldenkrais-Methode® ganz persönliche Antworten bereithält.

Neben der Neugierde auf sich selbst gehört eine nicht an sportlichen Leistungen orientierte Freude an Bewegung zu den wenigen Voraussetzungen, um mit der Feldenkraisarbeit zu beginnen.

Die Feldenkrais-Methode® wird auf zwei Arten unterrichtet:

  • Bewusstheit durch Bewegung®

bezeichnet systematisch aufgebaute Bewegungssequenzen für den Gruppenunterricht

  • Funktionale Integration®

bezeichnet die auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Einzelarbeit  

Beide Arten nach Feldenkrais zu arbeiten haben nicht das Was (im Sinne eines mit der Bewegung angestrebten Zieles), sondern das Wie (im Sinne der Art und Weise wie die Bewegung ausgeführt wird) im Blick.

Dabei tritt der Feldenkrais-Lehrer mit den Teilnehmenden in einen Dialog.

Während er im Gruppenunterricht verbal durch eine Bewegungssequenz führt und darin die individuelle Umsetzung der Bewegungsinstruktionen durch die Teilnehmenden berücksichtigt, wird in der Einzelarbeit weitestgehend nonverbal gearbeitet und der Dialog findet im direkten Kontakt (beispielsweise auf einer Liege, einem Stuhl, …) durch Berührungen und Bewegungen, die der Lehrer ausführt, statt.

Alle Lektionen bieten die Möglichkeit, die eigenen Bewegungsmuster und -Spielräume zu erkennen, zu erweitern und gegebenenfalls zu variieren.

Ein Ergebnis jeder dieser Lektionen kann eine gesteigerte Wahrnehmung der eigenen Bewegungsabläufe, eine verbesserte Bewegungskoordination und das Empfinden größerer Leichtigkeit in der Bewegung sein.